Was kommt nach der Ausbildung im Handwerk? Veränderungen im Berufsleben, Weiterbildung und Meister

Was kommt nach der Ausbildung im Handwerk? Veränderungen im Berufsleben, Weiterbildung und Meister
Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Über Veränderungen im Berufsleben, Weiterbildung oder Meister möchte ich in diesem Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" berichten. Ich selbst habe eine Ausbildung zum Schornsteinfeger gemacht, habe danach ein, zwei Jahre in dem Beruf gearbeitet und dann meine Meisterprüfung angeschlossen. Ich habe mir damals ziemlich gut überlegt, ob es mir einen Mehrwert gibt, den Meister zu machen. Ich habe es schließlich mit "Ja" beantwortet.

Im Handwerk kann ich mich mit einem Meister selbstständig machen. Außerdem investiert man durch die Vorbereitung auf die Meisterprüfung in sich selbst, indem man sein Wissen ausbaut – das ist etwas, von dem man sogar langfristig profitieren kann. Als Meister hat man zudem auf Baustellen ganz andere Rechte und Verantwortungen, die man zum Beispiel bei der Abnahme von Installationen übernehmen kann. Und nicht zuletzt stehen die Chancen gut, als Meister mehr Geld zu verdienen, wenngleich nicht unbedingt unmittelbar nach Ablegen der Prüfungen.

Der Meister bietet aber auch noch andere Chancen, da ich darauf wiederum ein Studium aufbauen kann. Mit egal welchem Schulabschluss kann ich über den Weg vom Gesellen zum Meister dahin gelangen, eine Studienzulassung für egal welches Fach zu bekommen. Überhaupt stehen mir durch eine Ausbildung sehr viele Türen offen.

Den Meister zu machen, bietet viele Mehrwerte. So habe ich das damals für mich gesehen. Und so hat es sich später auch bewahrheitet, weil es mir aufgrund meiner Meisterprüfung möglich war, in einen Beruf zu wechseln, für den üblicherweise ein Studium vonnöten gewesen ist. Denn: Inzwischen, und nach einigen internen Fortbildungen, bin ich Berufsberater der Arbeitsagentur für Mönchengladbach. Ich finde, man sollte es genießen, sich im Leben stetig weiterbilden zu können. Es geht nichts darüber, neue berufliche und praktische Erfahrungen zu sammeln und anschließend umzusetzen.

Sicherlich geht es nicht für jeden darum, nach einer handwerklichen Ausbildung einen Meister zu machen. Für viele geht es vielmehr darum, sich aus diesen drei Gründen immer wieder fortzubilden und zu qualifizieren: Erstens passt man sich damit an den Stand der Technik an, denn gerade im Handwerk gilt: Was heute neu ist, ist morgen schon alt. Zweitens kann man sich spezialisieren, kann dabei lernen, Dinge neu zu denken und Horizonte zu erweitern. Und drittens kann auch ein beruflicher Wechsel eine Form der Fortbildung sein, um zum Beispiel als Koch andere Küchen und Spezialitäten kennenzulernen.

Weiterbildung und Qualifizierung ist ein grundlegendes Element, um langfristig im Beruf erfolgreich sein zu können. Eine Ausbildung öffnet einem die Tür, genau diesen Weg gehen zu können. Das gilt im Handwerk genauso wie in allen anderen Ausbildungsberufen. Wo welche Chancen bestehen, dazu fragt am besten die Berufsberaterin oder den Berufsberater an eurer Schule.

Von Matthias Bielmeier