Studium, duales Studium, triales Studium – was ist was?

Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Mit Hilfe des Vorlesungsverzeichnisses – einer Art Veranstaltungskalender – stellt man sich seinen eigenen Stundenplan für das Vollzeitstudium an einer Universität oder Fachhochschule zusammen. Hier gibt es Pflichtveranstaltungen, die man belegen muss, aber auch viele Gestaltungsmöglichkeiten. Oft bietet das Studium noch Zeit, in andere Studienfächer der Hochschule "hinein zu schnuppern". Damit kann man dann eigenen Interessen nachgehen oder seinen Horizont erweitern. Dazu gibt es zwischen den Semestern vorlesungsfreie Zeiten, die man frei gestalten kann (wenn nicht gerade Prüfungen stattfinden). Hier kann man arbeiten oder auch mal reisen oder auch freiwillige Praktika machen.

Das Studium an sich läuft größtenteils theoretisch ab und findet an der Hochschule oder Universität statt. Über Vorlesungen – einer Art Frontalunterricht – wird theoretisches Wissen vermittelt. In Tutorien oder Übungen werden die Inhalte dann in kleineren Gruppen bearbeitet. Daneben gibt es Seminare oder in naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern auch Praktika. In manche Studiengänge ist auch ein Praxissemester integriert.

Neben Vollzeitstudiengängen gibt es die dualen Studiengänge. Wer neben dem Studium schon Praxiserfahrung in einem Unternehmen sammeln möchte, kann diese absolvieren. Für Abiturienten sind vor allem zwei Arten des dualen Studiums interessant: das ausbildungsintegrierende und das praxisintegrierende duale Studium.

Ausbildungsintegrierende duale Studiengänge verbinden das Studium mit einer Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Bei praxisintegrierenden dualen Studiengängen sind längere Praxisphasen in einem Unternehmen in das Studium integriert. Das duale Studium läuft also nicht nur an der Hochschule ab, sondern man verbringt viel Zeit in einem Betrieb. Dort gibt es dann je nach Studienform unterschiedliche zeitliche Modelle. Auch Behörden bieten duale Studiengänge an. Unter anderem die Agentur für Arbeit.

Während man sein Vollzeitstudium selbst finanzieren muss, gibt es beim dualen Studium meist eine Ausbildungsvergütung oder ein Gehalt von der Firma, die einen angestellt hat. Das erleichtert die Studienfinanzierung und macht das duale Studienmodell für viele Schülerinnen und Schüler interessant. Man sollte aber den Aufwand für ein duales Studium nicht unterschätzen, schließlich muss man seine Leistungen an der Hochschule und im Betrieb erbringen. Das erfordert viel Motivation und Leistungsbereitschaft.

Bei einem dualen Studium legt man sich also stärker fest und hat im Studium klarere Vorgaben und weniger Gestaltungsfreiräume. Und während Vollzeitstudenten "Semesterferien" haben, arbeiten dual Studierende in ihrem Kooperationsbetrieb. Wer sich für ein duales Studium in unserer Region interessiert, findet unter anderem auf der Internetseite der Hochschule Niederrhein www.hs-niederrhein.de ein großes Angebot an dualen Studienmöglichkeiten.

Eine besondere Form des ausbildungsintegrierenden dualen Studiums bietet die Hochschule Niederrhein mit ihrem trialen Studium im Fach "Handwerksmanagement" an. Hierbei erwerben die Studierenden drei Abschlüsse: einen Ausbildungsabschluss in einem Handwerksberuf, ihren Meister und einen Bachelor-Abschluss. Dieses Modell ist insbesondere für Abiturienten und Schüler mit Fachhochschulreife konzipiert, die eine Karriere im Handwerk anstreben. Voraussetzung für das insgesamt viereinhalb- bis fünfjährige triale Studium "Handwerksmanagement" ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Betrieb. Das Studium ist in erster Linie auf die Kombination mit einer Berufsausbildung als Tischler/in, Elektroniker/in, Kfz-Mechatroniker/in und Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausgerichtet. Die Verbindung mit anderen Ausbildungsberufen ist aber möglich. Vor der Aufnahme zum trialen Studium ist ein Eignungstest oder Testverfahren zu absolvieren.

Weitere Informationsmöglichkeiten finden sich zum Beispiel unter www.ausbildungplus.de, auf www.triales-studium.nrw/ oder bei der Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss.

Von Sandra Inderfurth