Studieren in den Niederlanden

Studieren in den Niederlanden
Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Wer darüber nachdenkt, in den Niederlanden zu studieren, der stellt zunächst einmal fest, dass sich einige Studienorte relativ einfach erreichen lassen. Arnheim, Maastricht, Nijmegen, Sittard und Venlo liegen, je nach Wohnort, in Pendeldistanz, sind über Autobahnen oder die Bahn gut angebunden. Man wird zudem schnell erkennen, dass das Hochschulsystem ähnlich wie in Deutschland mit Hochschulen und Universitäten aufgebaut ist, das heißt mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf Praxisanteilen und Forschung.

Wer über ein Studium in den Niederlanden nachdenkt, der sollte aber auch die Unterschiede kennen, da diese insbesondere vor Aufnahme des Studiums wichtig sind. In den Niederlanden gibt es keinen Numerus clausus, wie wir ihn in Deutschland kennen. Wohl aber können andere Auswahlkriterien, wie Aufnahmeprüfungen in künstlerischen Fächern, eine Rolle spielen. Notwendig sind auf jeden Fall die allgemeine Hochschulreife beziehungsweise die Fachhochschulreife. Und ein paar Fächer sind dann doch auch in den Niederlanden zulassungsbeschränkt, wie Human-, Zahn- und Tiermedizin sowie Physiotherapie. Anders als in Deutschland erfolgt auch der Studienbeginn, und zwar in der Regel einmal im Jahr zum 1. September und nur in wenigen Studiengängen auch im Februar. Wer beispielsweise am 1. September 2022 ein Studium in den Niederlanden aufnehmen möchte, muss bei den zulassungsbeschränkten Fächern außerdem beachten, dass die Anmeldung dafür bis zum 15. Januar 2022 erfolgt sein muss. Also weit im Voraus. Für alle Studienfächer gilt wiederum gleichermaßen, dass die Bewerbung unmittelbar an die Hochschule oder Universität gerichtet wird, an der man sich bewerben möchte. Ich empfehle, sich auf der Internetseite info.studielink.nl dazu weitergehend zu informieren.

Ein wesentlicher Unterschied zum Studium in Deutschland ist, dass der Unterricht meist in kleinen Gruppen erfolgt, große Vorlesungen gibt es hingegen weniger. Lernerfolge werden durch relativ viele Prüfungen festgehalten, die sich aus dem Unterricht heraus ergeben. Ein anderer, nicht weniger relevanter Unterschied sind die Studiengebühren. Ein Vollzeitstudium kostet 2168 Euro pro Jahr, wobei im ersten Jahr nur die Hälfte zu zahlen ist. Diese Gebühren werden direkt an die jeweilige Hochschule oder Universität entrichtet, die darüber eine – so sagt man – recht gute Ausstattung und intensive Betreuung durch Lehrkräfte finanzieren können. Möglichkeiten, bei den Studiengebühren finanziell unterstützt zu werden, gibt es übrigens für ein Studium im Ausland auch. Hier empfehle ich den Blick auf die Internetseiten www.auslandsbafoeg.de oder www.duo.nl.

Wer in den Niederlanden studieren möchte, sollte die Sprache beherrschen oder gewillt sein, sie zu erlernen. Unterrichtssprachen sind in der Regel Niederländisch und Englisch. Um die Sprache des Nachbarlandes zu lernen, bieten die Hochschulen und Universitäten vor Semesterbeginn kostenpflichtige vier- bis sechswöchige Sprachkurse an.

Fragen zum Studium im Nachbarland beantworten gerne die Berufs- und Studienberater*innen der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. Wer sich seine Informationen selbst suchen möchte, der sollte unbedingt einmal die Internetseiten www.studieren-in-holland.de und www.studienscout-nl.de besuchen. Schnell wird man feststellen, dass dort viel Wissenswertes für diesen Studienwunsch zusammengetragen worden ist - immerhin studierten im Jahr 2019 beispielweise rund 23.000 junge Deutsche in den benachbarten Niederlanden.

Von Heike Karsch