Patzer bei der Bewerbung (vermeiden)

Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

„Schnucki“ und „Schlumpfi“ sind nur Beispiele. Sie stehen für E-Mail-Adressen wie „Schnucki2002@“ oder „Schlumpfi17@“. Im Privaten mögen sie lustig sein, bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz sollten sie aber durch eine seriöse E-Mail-Adresse ersetzt werden. Aber der Reihe nach.

Eine Bewerbung besteht aus einem Anschreiben, einem Lebenslauf und Zeugnissen. Und der erste mögliche Patzer lauert gleich ganz weit oben auf der ersten Seite des Anschreibens. Ihr habt Eure Adresse in den Briefkopf geschrieben. Gut. Und dann kommt sie, die sogenannte Betreffzeile: „Bewerbung als Kaufmann“. Und schon weiß der Personaler oder künftige Chef, dass sich der Bewerber eher weniger mit dem angestrebten Beruf auseinandergesetzt hat. Hier gehört die korrekte Berufsbezeichnung hin, zum Beispiel „Kauffrau im Einzelhandel“ oder „Kauffrau Büromanagement“, und der Schreiner heißt als Berufsbezeichnung inzwischen Tischler. Achtet auf die Details, informiert Euch und schreibt als Frau die weibliche Berufsbezeichnung.

Details sind auch in der folgenden Zeile wichtig: die Anrede. In Zeiten der schnellen Suche im Internet wird von den Betrieben erwartet, dass der Name des zuständigen Ansprechpartners oder Chefs leicht herausgefunden werden kann. Seid genau und schreibt nicht: „Sehr geehrte Damen und Herren“.

Zum Anschreiben lässt sich viel erklären. Für dieses Mal beschränke ich mich auf zwei Dinge, die unbedingt vermieden werden sollten, um Patzer zu verhindern. Das eine ist die Umgangssprache. „Ich mag mich gerne beschäftigen mit …“ lese ich als Berufsberaterin der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss gar nicht selten, wenn Schüler und Schülerinnen mich um Rat bitten. Dann helfe ich ihnen gerne, die Sätze umzuformulieren. Aus dem Satz „Ich zocke gerne Computerspiele“ könnte dabei beispielsweise „In meiner Freizeit beschäftige ich mich mit Computerspielen“ werden.

Das zweite sind die Fähigkeiten und Kenntnisse. Bevor ich mich hinsetze und eine Bewerbung schreibe, sollte ich mich mit diesen Fragen beschäftigen: Wer bin ich? Was kann ich? Was bringe ich mit? Vielleicht habe ich einen Nebenjob, mit dem ich eine besondere Kenntnis belegen kann, oder ich helfe in der Nachbarschaft, womit ich eine besondere Fähigkeit benennen kann. Dann sollte ich das in meinem Bewerbungsanschreiben durchaus erwähnen. Aber: Bitte nicht übertreiben, da einem das vielleicht schon im Bewerbungsgespräch spätestens aber in der Ausbildung vor die Füße fallen könnte.

Auf das Vermeiden von Rechtschreibfehlern oder falsch gesetzten Kommata weise ich diesmal nur kurz hin. Mehr zu sagen gibt es zum Bewerbungsfoto. Es besteht keine Pflicht, ein solches einzureichen. Es hilft aber, einen Eindruck von sich zu vermitteln. Allerdings sollte es der richtige Eindruck sein. Bitte keine Freizeitbilder. Nicht zu aufreizend gekleidet. Und das Posieren für Fotos, wie wir es aus den sozialen Medien kennen, ist für ein Bewerbungsfoto auch nicht angebracht. Wichtig ist ein ordentlicher Hintergrund. Ich zumindest tue mich schwer, ein weißes Hemd vor weißer Wand zu erkennen. Und wo wir beim Hemd sind: Wer als Mann ins Kaufmännische gehen möchte, sollte sich für das Foto vielleicht ein Hemd anziehen. Ansonsten kann es natürlich auch lockerer sein. Es sollte halt immer gut überlegt werden: Was passt zum angestrebten Ausbildungsberuf?

Über die Unterlagen, die bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz eingereicht werden müssen, werde ich in einer späteren Folge des Blogs „Gut beraten ins Berufsleben starten“ berichten. Fragen dazu beantworten aber auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Berufsinformationszentrums (BiZ) für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss. Sie bieten unter anderem folgende Dienstleistungen an: Optimierung von Bewerbungen per E-Mail; Beantworten von Fragen rund um Bewerbung, Berufs- und Studienwahl per E-Mail oder Telefon. Sie können telefonisch unter 02161 4042250 oder per E-Mail an moenchengladbach.biz@arbeitsagentur.de erreicht werden.