Nachhaltige, grüne Ausbildungsberufe: zwei Beispiele

Quelle: Canva
Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Zum einen gibt es die offensichtlich grünen Ausbildungsberufe, beispielsweise die Landwirte, Gärtner oder Forstwirte, die ganze Waldlandschaften bewirtschaften und deren Zukunftsfähigkeit planen. Dann gibt es umwelttechnische Berufe wie Fachkräfte für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder für Wasserversorgungstechnik sowie Berufe, welche die Energiewende technisch gestalten. Dazu gehören unter anderem Maschinenbautechnik, Energietechnik und Elektrotechnik aber auch technisches Produktdesign und Bauzeichnung. Die Elektromobilität bildet ein weiteres Ausbildungsfeld, in dem Klimaschutz und Nachhaltig betrieben werden. Außerdem arbeiten an diesem Themenfeld auch Kaufleute für Spedition und Logistikdienstleistung wie auch Kaufleute für Groß- und Außenhandelsmanagement mit. Und nicht zuletzt ist das Handwerk zu nennen, das mit einer sehr großen Vielfalt Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Energiewende vorantreibt. Hier seien beispielhaft genannt: Anlagenmechaniker*in Sanitär, Heizung, Klima, Dachdecker*in mit neuem Schwerpunkt auf Photovoltaik, Solar- und Windthermie sowie Servicetechniker*in Windkraft.

"Es gibt mir ein gutes Gefühl, etwas für die Welt zu tun", sagen mir junge Menschen, die sich bei mir nach diesen Berufen erkundigen. Als Berufsberaterin der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss kann ich ihnen nicht nur die große Auswahl an Ausbildungsberufen vorstellen, die sich mit Nachhaltigkeit und Klimaschutz beschäftigen, sondern kann ihnen auch über hohe Entwicklungs- und Karrierechancen berichten. Man kann beispielsweise eine Ausbildung als Elektroniker*in für Gebäudesystemintegration absolvieren und sich danach in Windenergietechnik oder als Techniker*in für Biogasanlagen weiterbilden. Man kann eine Lehre als Kraftfahrzeugmechatroniker*in mit dem Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik machen und anschließend durch ein Studium in beispielsweise Fahrzeugtechnik ergänzen.

Oder man wird Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft oder für Abwassertechnik. Dann arbeitet man daran mit, Abfall oder Abwasser zu verwerten, um es neu beziehungsweise erneut verwenden zu können. Rohstoffe aus Müll zu gewinnen, ist ein großes Thema in der Forschung und Entwicklung, für das Fachkräfte gesucht und ausgebildet werden. Hier könnten ein Studium in Nachhaltigkeitsmanagement oder in Verfahrens- und Umwelttechnik spätere Ergänzungen sein, um sich im Bereich der sogenannten grünen Berufe zu engagieren.

Als zweites möchte ich etwas näher auf die Ausbildung als Dachdecker*in eingehen. Hier kommen durch den neuen Schwerpunkt auf Photovoltaik, Solar- und Windthermie klassisches Handwerk und moderne Technologien zusammen. Dächer werden gedeckt, Außenwände bekleidet und Flächen an Bauwerken abgedichtet. Dachdecker*innen bauen aber auch Sonnenkollektoren, photovoltaische und windenergetische Elemente in Dach- und Wandflächen ein. Bei der Dachbegrünung sind sie ebenso gefragt wie beim energetischen Bauen und Sanieren.

Für einen Teil der genannten Ausbildungsberufe ist ein gewisses Mathe-Physik-Gen mitzubringen. Insgesamt aber kann ich sagen, dass sich mit Blick auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz für jeden Schulabschluss etwas finden lässt, denn: Viele Firmen denken intensiv darüber nach, wie sie grüner werden können.

Wer jetzt denkt, ein Beruf mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und Klimaschutz könnte passen, dem empfehle ich einen Besuch der virtuellen Veranstaltungswoche "Nachhaltige Berufe für morgen - Arbeiten im Rheinland". Die acht Arbeitsagenturen aus dem Rheinland präsentieren darin vom 30. Mai bis 3. Juni 2022 aktuelle Informationen zu den Chancen, die grüne Berufe euch bieten können. Das vollständige Programm findet ihr auf einer gemeinsamen Internetseite der beteiligten Arbeitsagenturen. Dort könnt ihr auch die genauen Termine und Zugangslinks entnehmen, mit denen ihr kostenfrei teilnehmen könnt.

PROGRAMM DER AKTIONSWOCHE