Kfz-Handwerk im Wandel zur Elektromobilität

Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Eine Ausbildung im Kfz-Handwerk ist total beliebt. Bei den jungen Männern liegt sie in unserem Bezirk der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss auf dem ersten Platz der gewünschten Ausbildungsberufe – und zusammen mit den jungen Frauen auf dem vierten Platz. Momentan werden zwar noch deutlich weniger Kfz-Mechatronikerinnen ausgebildet als Kfz-Mechatroniker, allerdings nehmen wir in der Berufsberatung ein steigendes Interesse bei Schülerinnen wahr. Möglicherweise hängt das mit dem fortlaufenden Wandel in der Werkstattarbeit zusammen.

Im Jahr 2013 ist die dreieinhalbjährige Kfz-Ausbildung modernisiert worden. Und der damals angestoßene Prozess hält an. Elektromobilität nimmt einen immer größeren Raum ein. Autonomes Fahren entwickelt sich. Energie muss zum Schutz des Weltklimas eingespart werden. Auf all diese Themen müssen die Kfz-Mechatronikerinnen und Kfz-Mechatroniker von morgen vorbereitet sein. Das zieht sich in der Ausbildung bis weit in den Unterricht an den Berufsschulen hinein. Die Auszubildenden schreiben digitale Berichtshefte, Prüfungen wurden schon vor den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie digital abgelegt und Simulationen und E-Learning sind in diesem Bereich längst Standard.

Entscheiden müssen sich Jugendliche und junge Erwachsen zwischen fünf Fachrichtungen, in denen sie ausgebildet werden können: Pkw-Technik, Nutzfahrzeug-Technik, Karosserie-Technik, Motorrad-Technik sowie System- und Hochvolt-Technik. Letztere Fachrichtung ist die jüngste, und sie behandelt alles, was die elektrische Technik in einem Fahrzeug betrifft. Bei dieser Auswahl ist ein Praktikum ratsam, um sich für eine der Fachrichtungen entscheiden zu können. Ratsam ist ein Praktikum aber auch, weil das Bewerberinteresse in diesem Bereich hoch ist. Im Jahr 2019 hatte es zum Beispiel deutschlandweit 72.000 Azubis zur Kfz-Mechatronikerin und zum Kfz-Mechatroniker gegeben. Eine ganz schön große Zahl.

Wer sich für diese Ausbildung bewirbt, muss Lust auf Autos haben – allerdings nicht nur auf Geschwindigkeit, sondern auch auf deren Motoren. Gute Kenntnisse in Mathe und Physik sind ebenfalls nötig wie auch ein digitales Verständnis. Nicht zuletzt ist Kommunikationsfähigkeit gefragt, schließlich wollen die Kundinnen und Kunden erklärt bekommen, was mit ihren Fahrzeugen los ist. Mitbringen muss jemand, der in diese Branche geht, außerdem Spaß am lebenslangen Lernen. Schließlich machen es die ständigen Innovationen in der Automobilbranche unabdingbar, sich regelmäßig weiterzubilden und auf Stand zu halten.

Fortbildung in dieser Branche bedeutet aber auch, sich nach oben entwickeln zu können – zum Service-Techniker, zum Betriebsleiter, zum Meister, auch ein Studium zum Kfz-Ingenieur kann sich an eine Ausbildung anschließen. Wer sich dafür interessiert, sollte sich Berufe.TV der Bundesagentur für Arbeit anschauen. In mehreren Filmen werden dort Ausbildungs- und Berufswege im Kfz-Handwerk vorgestellt. Unterstützung bietet natürlich auch die Berufsberatung der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss an. Am besten macht Ihr gleich einen Termin aus. Denn: Berufsberatung ist wichtig, oder wusstet Ihr, dass Ihr eine Berufsausbildungsbeihilfe beantragen könnt, wenn Ihr für die Ausbildung weiter von zu Hause wegziehen müsst, die ähnlich zum Bafög für Studenten funktioniert?