Freie Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel – diese Chancen bietet unser Arbeitsmarkt

Freie Ausbildungsplätze und Fachkräftemangel
Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Aktuell sind der Agentur für Arbeit noch 1.158 unbesetzte Ausbildungsstellen für dieses Jahr in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss gemeldet. Die Chancen stehen entsprechend gut, noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Im Blog "Gut beraten ins Berufsleben starten" werfe ich für euch einmal einen Blick auf besonders chancenreiche Branchen.

Lasst uns über das Handwerk, die Pflege sowie den Bereich von Lager und Logistik sprechen. Hier haben wir es mit Berufsfeldern zu tun, die nicht nur jetzt chancenreich sind, sondern auch für die Zukunft als krisensicher angesehen werden dürfen. Sie bieten von Beginn an den großen Vorteil, dass sie euch ein gutes Einkommen dauerhaft sichern. Ich weiß nämlich aus meinen Gesprächen als Berufsberaterin der Agentur für Arbeit Mönchengladbach, dass junge Menschen die aktuellen Preissteigerungen verstärkt zum Anlass nehmen, bei der Berufswahl die Frage nach einem sicheren Einkommen besonders in den Blick zu nehmen. In den genannten drei Berufsfeldern könnte es sich lohnen, einmal mit den Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zu reden, da sie immer öfter Jugendliche mit besonderen Zulagen oder gesenkten Stundenzahlen anwerben.

Alle drei Bereiche bieten außerdem die Aussicht auf eine eigene Entwicklung in der Zeit nach der Ausbildung. Für Fortbildungen freigestellt zu werden und diese bezahlt zu bekommen, ist dort nicht unüblich. Manche Betriebe bieten aber auch noch weitere Dinge an, wie freie Getränke oder ein E-Bike, um sich auch als Jugendlicher schon klimaschonend zur Ausbildungsstelle bewegen zu können.  Und nicht zuletzt nehme ich als Berufsberaterin wahr, dass Jugendliche und junge Erwachsene nach der Corona-Pandemie und infolge des Krieges in der Ukraine vermehrt Wert auf ein familiäres Miteinander am Arbeitsplatz legen. Schülerinnen und Schülern ist es wichtig, das höre ich derzeit immer häufiger, dass ihnen "die Erwachsenen etwas beibringen, dass sie Geduld mit ihnen haben und dass sie nett sind". Oft bieten kleine und mittlere Unternehmen genau das. Auch deshalb sage ich: Wer jetzt noch die Chance auf einen Ausbildungsbeginn in diesem Jahr sucht, sollte sich in Handwerk, Lager und Logistik sowie in der Pflege umschauen. Und wer dann auch noch bereit ist, etwas links und rechts vom Wunschberuf zu schauen, dem können wir von der Berufsberatung sicher helfen. Sprecht uns an. Wir kennen die freien Ausbildungsstellen und auch die Alternativen, zu denen beispielsweise die Einstiegsqualifizierung als Brücke zu einem Ausbildungsbeginn im kommenden Sommer gehört.

Zum Schluss des Blogs "Gut beraten ins Berufsleben starten" hier noch einmal ein, sicherlich nicht vollständiger, Überblick: Unter den offenen Ausbildungsstellen in Mönchengladbach und im Rhein-Kreis Neuss befanden sich - Ende August 2022 - beispielsweise 19 im Hochbau, 10 im Gartenbau und jeweils 15 im Malerhandwerk und für Sanitär, Heizung und Klimatechnik. 25 offene Ausbildungsstellen waren noch in der Lebens- und Genussmittelherstellung gemeldet, etwa 20 in der Informatik, 70 in der Lagerwirtschaft sowie fast 215 im Verkauf und weitere rund 50 in der Gastronomie. Hinzu kommen noch mehr als 100 Stellen in der Arzt- und Praxishilfe und fast 45 in der Energietechnik. Auch die Kranken- und Altenpflege hat noch Ausbildungsstellen offen. Und dort bietet sich zudem eine weitere Chance, weil der Ausbildungsbeginn in diesem Sektor nicht einmal im Jahr im August oder September ist, sondern zweimal im Jahr, und zwar in der Regel im Oktober und April.

Und zum allerletzten Schluss des Blogs gebe ich allen den Tipp mit, besucht die "Beruf konkret". Die Messe zur Berufs und Studienorientierung findet in Mönchengladbach in diesem Jahr erstmals im ehemaligen KarstadtGebäude am Rheydter Markt statt. Sie öffnet am 22. und 23. September 2022 von 8 bis 13 Uhr für Schülerinnen und Schüler. Am 24. September 2022 hat sie von 9 bis 14 Uhr für alle geöffnet und ist frei zugänglich. Dort findet ihr möglicherweise euren künftigen Arbeitgeber oder eure künftige Ausbilderin.

Von Kerstin Saß