Auszeit nach dem Abitur

Gastbeitrag der
Bundesagentur für Arbeit Mönchengladbach

Der Blog der Arbeitsagentur für Mönchengladbach und den Rhein-Kreis Neuss beschäftigt sich seit einem halben Jahr wöchentlich mit Themen rund um den Berufseinstieg – wieso jetzt plötzlich ein Text über die Auszeit? Ganz einfach: In einem „Gap Year“ wird nicht gelernt wie in der Schule. Für Euer Abitur habt Ihr gerade genug geackert. In einem „Gap Year“ geht es darum, sich eine bewusste Auszeit zu nehmen, um sich selbst noch einmal neu zu erfahren, sich persönlich zu bilden und zum Beispiel herauszufinden, wie Ihr Dinge selbstständig organisieren könnt. Irgendwie geht es ums Lernen, nur eben anders.

Für die Zeit nach dem Abitur bietet sich ein Jahr im Ausland an, vielleicht als Au-pair oder für „Work and Travel“. Das für dieses Jahr noch zu organisieren, ist allerdings zu knapp. Das benötigt zehn bis zwölf Monate intensiver Vorbereitung. Was sich aber in diesem Jahr und auch in Eurer Heimatregion noch umsetzen lässt, sind ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) oder ein Bundesfreiwilligendienst (BFD). Diese drei Möglichkeiten möchte ich Euch einmal näher vorstellen.

FSJ und FÖJ können bis zum 27. Lebensjahr gemacht werden, für den Bundesfreiwilligendienst kann man auch älter sein. Klassisch werden FSJ im Sozialen angeboten, inzwischen aber auch in Kultur und Sport sowie mittlerweile zusätzlich in der Politik. Ich habe für Euch vor Ort in Mönchengladbach und Rhein-Kreis Neuss etwas recherchiert und festgestellt, dass es im Sozialen auf jeden Fall noch Stellen gibt, die im Sommer gestartet werden können. Auch im Sport habe ich Angebote gesehen. Offene Stellen werden auf speziellen Internetseiten angeboten, immer hilfreich ist aber auch, sich direkt vor Ort zu erkundigen, beim Sportverein, bei der Kultureinrichtung oder beim Museum, bei den sozialen Einrichtungen oder beispielsweise über den Stadtsportbund. Wer sich im Internet tiefergehend informieren möchte, dem empfehle ich die Seiten www.pro-fsj.de und www.foej.de. Wer mehr über den Bundesfreiwilligendienst erfahren möchte, der im Übrigen jederzeit gestartet werden kann, dem empfehle ich die Seite www.bundesfreiwilligendienst.de. Auf der sind Träger und Ansprechpartner aufgelistet, und man bekommt dort alle weitergehenden Infos, die man braucht.

In der Regel dauern FSJ, FÖJ und Bundesfreiwilligendienst zwölf Monate. Bei den Freiwilligendiensten erhaltet Ihr ein Taschengeld. Beim FSJ beträgt das beispielsweise maximal 426 Euro pro Monat. Gegebenenfalls kommen weitere Geld- oder Sachleistungen für Unterkunft, Verpflegung oder Arbeitsbekleidung hinzu. Manche Arbeitgeber finanzieren auch das Monatsticket für Bus und Bahn. Beiträge für die Renten-, Unfall-, Kranken-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung werden auch übernommen, also das, was man unter dem Begriff der Sozialversicherung versteht. Zusätzlich bleibt der Anspruch auf Kindergeld bestehen.

„FSJ, FÖJ oder Bundesfreiwilligendienst sind super für meine Persönlichkeitsbildung gewesen.“ Als Berufsberaterin der Arbeitsagentur Mönchengladbach habe ich diese Erfahrung schon von vielen meiner Kundinnen und Kunden gehört. Einen Freiwilligendienst in einem bestimmten Bereich zu machen, muss nicht bedeuten, später auch beruflich in diese Richtung gehen zu wollen – ein FSJ, FÖJ oder Bundesfreiwilligendienst können wohl aber Berufswünsche auslösen, weil man Zugang zu einem Beruf findet, den man vorher vielleicht nicht auf dem Plan hatte. Auch davon habe ich schon gehört.